Von Ina Rieder

 

Da ist etwas in mir, das zu mir spricht. Ein Licht, das sich bricht. Gedanken, die sich im Kreise drehen, andere Seelen, die sich mit mir quälen. Ein eigener Duft liegt in der Luft.

In der Klasse – alles wie immer, dieselben stupiden Schwimmer im Zimmer. Ein flüsterndes Schwätzen auf den hinteren Plätzen. Ein Brummen, der Dummen. Schüler Erichs Energie, ein nervtötender Brei, aus Testosteron und Angeberei. Eine Dynamik, die mich gefangen nimmt. Zimtgeschmack in meinem Mund, die Brüste schwer, die Schenkel wund.

Weiße Kreide, wie gehabt, geführt von Lehrer Meier, an der Tafel schabt. Da schnalzt es auf meiner Schulter nieder. Und wieder. Erichs fieses Lachen, bringt mich dazu, diese eine Sache zu machen: ich lasse die Faust auf seine Schulbank krachen.

Meier dreht sich hastig um.

Realität vermischt mit einem Traum, unvermittelt befinde ich mich in einem anderen Raum.

***

Drohend sieht sie auf mich nieder. Es schmerzen alle meine Glieder. Sitze auf einem kühlen Stuhl, über mir ein Neonlicht, Vertrauenslehrerin Puma, die zu mir spricht:

„Junge Dame, wir müssen uns dringend unterhalten!“

Ich starre auf ihre tiefen Falten, wünsche mich fort, an einen anderen Ort.

„Nun, Ihr Outfit … Das ist zu gewagt!“, sagt ausgerechnet eine, die wie Mottenkugeln stinkt, und sich viel zu übertrieben schminkt!

„Unter den dünnen Riemchen Ihres zu kurzen Tops, kann man die breiten Träger des Büstenhalters sehen! Sie müssen schon verstehen, dass Sie andere gerade dazu animieren, blamabel zu agieren. Vielleicht ziehen Sie sich dann, einfach eine Jacke darüber an.“

Ich fühle mich wie benebelt, in Zeit und Raum geknebelt. Langsam öffnet sich der Mund. Doch er tut nichts kund. Es kommt kein Laut aus meiner Kehle, verzweifelt meine junge Seele.

Wieder bin ich dieses adipöse Gretchen, eines nur von fünfzehn Mädchen. Umhin, kurze Tops sind gerade mega in. Alle tragen sie, auch ich. Laut Puma sind sie angeblich nichts für mich, verspüre einen tiefen Stich.

Ich bin geneigt, aufzuspringen, meine geistige Finsternis zu durchdringen. Stattdessen bleib ich sitzen, ertrag der Pumas spitze Spitzen. Ihre Worte prasseln auf mich nieder, betend warte ich wieder, auf ein Wunder.

Da zieht es mich weg, von dem affrösen Bösen. Ich vernehme erneut dieses flüsternde Schwätzen und Lehrers Meiers durchdringendes „Setzen!“.

„Wir starten mit dem Vorlesen eurer Aufsätze zum Thema … Was war es noch mal?“

Immer das gleiche Schema!

„Extreme – als mich jemand diskriminierte.“

„Onanierte!“, tönt es durch den Traum. Sascha, unser Klassenclown. Wie sie kichern und schallend lachen, und all diese albernen Sachen machen.

Meine Brust beginnt sich zu dehnen, ein Rauschen in meinen Venen. Wie laut es aus meinem Innersten ruft, mein Zeigefinger bohrt sich in die Luft. Ich denke, ich habe genug gelitten! Es ist an der Zeit meine innere Kluft zu kitten.

„Greta, bitte! Sie sogleich.“

Steine Stimme, sie klingt samtig weich.

Sonnenlicht flutet das Klassenzimmer, küsst mein Gesicht, doch ich kann es nicht. Wieder bleib ich stupide stumm, die anderen, sie starren nur dumm.

***

Doch passt auf! Da ist etwas in mir, das zu mir spricht. Ein Licht, das sich bricht. Gedanken, die sich im Kreise drehen, andere Seelen, die sich mit mir quälen. Ein eigener Duft liegt in der Luft.

In der Klasse – alles wie immer, dieselben stupiden Schwimmer im Zimmer. Ein flüsterndes Schwätzen auf den hinteren Plätzen. Ein Brummen, der Dummen. Schüler Erichs Energie, ein nervtötender Brei, aus Testosteron und Angeberei. Eine Dynamik, die mich gefangen nimmt. Zimtgeschmack in meinem Mund, die Brüste schwer, die Schenkel wund.

Weiße Kreide, wie gehabt, geführt von Lehrer Meier, an der grünen Tafel schabt. Da schnalzt es auf meiner Schulter nieder. Und wieder. Erichs fieses Lachen, bringt mich dazu, diese eine Sache zu machen: ich lasse die Faust auf seine Schulbank krachen.

Meier dreht sich hastig um. Realität vermischt mit einem Traum, unvermittelt befinde ich mich in einem anderen Raum.

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Drohend sieht sie auf mich nieder. Es schmerzen alle meine Glieder. Sitze auf einem kühlen Stuhl, über mir ein Neonlicht, Vertrauenslehrerin Puma, die zu mir spricht:

„Junge Dame, wir müssen uns dringend unterhalten!“

Ich starre auf ihre tiefen Falten, wünsche mich fort, an einen anderen Ort.

„Nun, Ihr Outfit … Das ist zu gewagt!“, sagt ausgerechnet eine, die wie Mottenkugeln stinkt, und sich viel zu übertrieben schminkt!

„Unter den dünnen Riemchen Ihres zu kurzen Tops, kann man die breiten Träger des Büstenhalters sehen! Sie müssen schon verstehen, dass Sie andere gerade dazu animieren, blamabel zu agieren. Vielleicht ziehen Sie sich dann, einfach eine Jacke darüber an.“

Ich fühle mich wie benebelt, in Zeit und Raum geknebelt. Langsam öffnet sich der Mund. Doch er tut nichts kund. Es kommt kein Laut aus meiner Kehle, verzweifelt meine junge Seele.

Wieder bin ich dieses adipöse Gretchen, eines nur von fünfzehn Mädchen. Umhin, kurze Tops sind gerade mega in. Alle tragen sie, auch ich. Laut Puma sind sie nichts für mich, verspüre einen tiefen Stich.

Ich bin geneigt, aufzuspringen, meine geistige Finsternis zu durchdringen. Stattdessen bleib ich sitzen, ertrag der Pumas spitze Spitzen. Ihre Worte prasseln auf mich nieder, betend warte ich wieder, auf ein Wunder.

Da zieht es mich weg, von dem affrösen Bösen. Ich vernehme erneut dieses flüsternde Schwätzen und Lehrers Meiers durchdringendes „Setzen!“.

„Wir starten mit dem Vorlesen eurer Aufsätze zum Thema … Was war es noch mal?“

Immer das gleiche Schema!

„Extreme – als mich jemand diskriminierte.“

„Onanierte!“, tönt es durch den Traum. Sascha, unser Klassenclown. Wie sie kichern und schallend lachen, und all diese albernen Sachen machen.

Meine Brust beginnt sich zu dehnen, ein Rauschen in meinen Venen. Wie laut es aus meinem Innersten ruft, der Zeigefinger bohrt sich in die Luft. Ich denke, ich habe genug gelitten! Es ist an der Zeit meine innere Kluft zu kitten.

„Greta, bitte! Sie sogleich.“

Steine Stimme, sie klingt samtig weich.

Sonnenlicht flutet das Klassenzimmer, küsst mein Gesicht, doch ich kann es nicht. Wieder bleib ich stupide stumm, die anderen, sie starren nur dumm.

***

Doch passt auf! Da ist etwas in mir, das zu mir spricht …

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